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Viele kritische Geschäftsprozesse werden von performance-sensitiven Anwendungen unterstützt. Diese Anwendungen laufen in der Regel auf verteilten, heterogenen Multi-Server-Infrastrukturen. Die Performance und Verfügbarkeit der Software ist somit nicht mehr so leicht zu handhaben wie früher. Bei Problemen mit den Anwendungen kann die Produktivität in diesen kritischen Geschäftsprozessen zum Erliegen kommen. Dafür benötigen heutige IT-Organisationen einen neuen Ansatz für ein Business Service Management, um der Komplexität und den stetigen Veränderungen im IT-Betrieb Herr zu werden. Über eine reine Infrastrukturüberwachung hinaus werden die Anwendungen und die Business-Services ins Visier genommen, um den unternehmerischen Mehrwert, der von der IT gefordert wird, sicherzustellen.
Application Performance Management (APM) ist ein Bereich in der IT, der sich mit der Leistungsüberprüfung von Anwendungen beschäftigt und Auffälligkeiten im Verhalten von Anwendungen und ihrer Komponenten aufdeckt. Das Ziel von APM ist es, Anwendern die optimale Erfahrung bei der Nutzung von Software zu bieten.
APM-Tools versorgen Administratoren mit Daten, die sie nutzen können, um negative Einflüsse und Probleme bei der Applikations-Performance zu erkennen und zu beseitigen. Diese Tools können speziell für eine Anwendung entwickelt sein oder auch mehrere Applikationen im selben Netzwerk überwachen. Sie sammeln Daten über CPU-Leistung, Speicherbedarf, Datendurchfluss und Bandbreite. Das Monitoring umfasst zum Beispiel die Hardware, auf der Anwendungen laufen, virtuelle Maschinen, Container, die Anwendung selbst sowie unterstützende Infrastruktur, etwa Netzwerkkomponenten, Datenbanken, Caches, externe Web-Services und Legacy-Systeme.
Eine der wichtigsten Aufgaben von APM ist die Kombination der Daten aus den unterschiedlichen Monitoring-“Silos“ in eine Correlation Engine und einem Dashboard. Dies vereinfacht das Lesen der Daten-Logs. Zudem erspart es Administratoren, speicherintensive und fehleranfällige manuelle Analysen durchführen zu müssen. Die Zusammenführung dieser unterschiedlichen Metriken ergibt ein holistisches Bild der Applikation.
In virtuellen Umgebungen hilft die Software für das Applikations-Monitoring den Administratoren, die Applikations-Server zu überwachen, damit diese mit den Service Level Agreements (SLAs) konform bleiben. Sie können außerdem Regeln definieren, die Administratoren bei Problemen automatisch benachrichtigen. Damit kann sichergestellt werden, dass die Administratoren unternehmenskritische Applikationen und Funktionen immer im Blick haben.
Das Ressourcen-Monitoring in privaten oder hybriden Cloud-Umgebungen, die für die Unterstützung der Applikations-Performance vorhanden sind, wird als Cloud Application Performance Management (CAPM) bezeichnet. Der Wandel zu einer verteilten Netzwerk-Architektur in der Cloud hat Hersteller dazu bewegt, die Möglichkeiten des Performance-Monitorings auf Netzwerk-Applikationen auszuweiten.
Der Micro Focus APM-Ansatz ermöglicht, die Endanwendererfahrung in einem IT-Service zu verbessern, indem Ausfallzeiten verringert und die Performance gesteigert werden. Gleichzeitig wird ein effektiverer und effizienterer Einsatz von Expertenressourcen ermöglicht.
Dies geschieht prinzipiell in einem 6-Schritte-Zyklus, der im Folgenden erläutert und durch die Funktionalitäten von Micro Focus Business Service Management untermauert wird.
1. Erkennen
Sich anbahnende Performance- und Verfügbarkeitseinbußen eines IT-Service werden frühzeitig angezeigt, so dass sie schneller erkannt und behoben werden können. Dies geschieht durch eine aktive und passive End-to-End-Überwachung der Anwendungen, durch eine zeitnahe Darstellung in rollenbasierten Service Health Dashboards, durch verschiedene Wege der Alarmierung und durch Events in der Operations-Konsole.
2. Priorisieren
Im Run Time Service Model (RTSM) werden überwachte Anwendungen mit fachlichen Objekten (Service, Fachbereich, ...) verknüpft. Der Servicebaum wird auf den verschiedenen Ebenen mit Service-Levels belegt. Dadurch wird sichtbar, welche Priorität eine erkannte End-to-End-Situation für die weiteren Schritte bekommen muss.
3. Isolieren
Die Dimensionen des End-to-End-Monitorings und die Korrelation mit Systemevents und -metriken erlauben eine effektive Eingrenzung möglicher Problemursachen in der Infrastruktur des IT-Service. Mit den Verknüpfungen zwischen Service/Anwendung und Infrastruktur, die eine Unterscheidung von verursachenden und symptomatischen Events erlauben, sowie mit einer aggregierten Transaktionsüberwachung über Anwendungssilos hinweg wird die Isolation des möglichen Problembereichs weiter beschleunigt.
4. Diagnostizieren
Eine spezifische Tiefendiagnose für J2EE, .NET, SOA und SAP Umgebungen gibt detaillierten Einblick in Performance-Bottlenecks in komplexen Anwendungen bis auf Aufrufebene, zur Virtual Machine des Application Servers und zur dahinterliegenden Datenbank. Dies ermöglicht eine schnelle und detaillierte Suche nach möglichen Verursachern einer End-to-End-Situation.
5. Beheben
Durch die Integration von Operations Bridge mit Operations Orchestration können die in den vorigen Schritten identifizierten Problemursachen mittels Ausführung von Run Books behoben werden, die automatisierte Aktionen an Systemen, Datenbanken, Applikations-Servern etc. vornehmen.
6. Vorbeugen
Synergien mit Entwicklung und Lasttests ermöglichen die Qualität eines IT-Service durch den gesamten Lebenszyklus durchgängig zu verbessern. Die Übernahme von Skripten aus Lasttests in Produktion, Feedback aus dem produktiven E2E-Monitoring an die Entwicklung, sowie die gemeinsame J2EE/.NET Diagnostik und System Monitoring Technologie verstärken die Zusammenarbeit der beiderseitigen Teams.